Interview der "Reifenpresse" mit Ingo Riedeberger
Wie ist der aktuelle Stand in Sachen Ausstellerbuchungen für die „The Tire Cologne“ im kommenden Jahr?
Riedeberger: Wir bereiten die THE TIRE COLOGNE seit Monaten mit großer Freude vor, damit sie wieder zur wichtigsten Netzwerkmesse für das B2B-Geschäft der Branche wird. Als zentraler Branchentreffpunkt ist es unser Ziel, den Austausch und die Vernetzung innerhalb der Reifenbranche" aktiv voranzutreiben. Deshalb wird sich die THE TIRE COLOGNE 2024 durch ein innovatives Messekonzept und vielfältige Event- und Networking-Formate lebendig, vielfältig und sehr dynamisch präsentieren. Damit wollen wir den Austausch innerhalb der Branche gezielt fördern.
Die drei Themenwelten Reifen/Felgen/Handel - Werkstatt/Kfz-Service - Runderneuerung/Recycling sorgen nicht nur für Orientierung im Markt und zeigen die angesagtesten Innovationen, sondern bieten auch die Möglichkeit für effizientes Networking und eine hohe Reichweite. Zum jetzigen Zeitpunkt liegen wir mit den Anmeldungen voll im Plan. Aber auch für diese Ausgabe der THE TIRE COLOGNE werden viele Unternehmen kurzfristiger planen als vor der Pandemie. Es sagt noch nichts über die Beteiligung und die Qualität der Messe aus, wenn Ausstellerinnen und Aussteller aus firmeninternen Gründen nicht frühzeitig genannt werden können. Derzeit laufen noch viele Gespräche mit den relevanten Akteuren.
Erfreulich ist, dass wir nicht nur von den bekannten Marken positive Rückmeldungen erhalten, sondern auch einige Wiederkehrer sowie neue Aussteller vermelden können, wie Maxxis oder MRF aus dem Bereich Reifen und Räder, im Handel Heuver mit der Marke Albourgh, Euromaster, tyre24.com im Runderneuerungs- und Reparaturbereich VIPAL, B&J Rocket und Tech Europe sowie Würth im Werkstatt-Segment. Insgesamt rechnen wir also mit einer wiedererstarkten Veranstaltung
Wie stellen sich diese Zahlen zu den 2024 vertretenen Unternehmen und den von ihnen gebuchten Flächen im Vergleich zum selben Zeitpunkt vor der 2022er-Messe dar?
Riedeberger: THE TIRE COLOGNE hat aus meiner Sicht immer eine erfolgreiche Performance abgeliefert und damit nachhaltige Impulse gesetzt, die die Entscheidung für eine neue Branchenplattform in Köln sicherlich immer wieder bestätigt haben. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass es für Messen eine Zeit vor und eine Zeit nach der Pandemie gibt - und hier hat die Pandemie wie eine Zäsur gewirkt. Deshalb ist THE TIRE COLOGNE 2022 nicht zu vergleichen mit der Veranstaltung 2024 und schon gar nicht mit 2018. Zum einen findet eine Konsolidierung des Marktes statt, zum anderen geht es heute nicht mehr darum, Besucher- und Ausstellerzahlen zu toppen, sondern die Messe weiterzuentwickeln.
Ein Branchentreff wie THE TIRE COLOGNE muss mehr bieten als eine Leistungsschau wie in der Vergangenheit. Ich bin davon überzeugt, dass wir in Zukunft den Gemeinschafts- und Netzwerkgedanken stärken und dafür immer wieder die richtigen Impulse setzen müssen. Insgesamt bedeutet das für die aktuelle Veranstaltung, dass wir das gleiche Hallensetup wie zur TTC 2022 nutzen, aber deutlich mehr Aussteller haben werden, ein Plus von rund 50 Prozent.
Welche (Markt-)Bereiche sind dabei besonders gut vertreten, und in welchen würde Sie sich noch eine stärkere Beteilung wünschen?
Riedeberger: Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Auf Seiten der Industrie gibt es sicherlich vielfältige Herausforderungen, wie z.B. Probleme in den Lieferketten, steigende Rohstoffkosten, neue Anforderungen an die Produkte durch die steigende E-Mobilität und natürlich das große Thema Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit ist heute kein Selbstzweck mehr, sondern business-relevant. Ökonomie und Ökologie müssen in der Zukunft im Einklang stehen. All dies und viele weiter Faktoren führen u.a. auch zu einer Konsolidierung im Markt.
Auf der anderen Seite erleben wir gerade ein starkes Comeback aus dem Ausland, insbesondere aus dem asiatischen Raum. Die TTC konzentriert sich wie keine andere Messe auf die relevanten Trends und Fokusthemen, die Zukunftsaussichten und Geschäftspotenziale bieten. In diesem Sinne haben wir ein Konzept für eine Circular Economy Area entwickelt. Damit bringen wir Unternehmen aus der gesamten Kreislaufwirtschaft des Reifens zusammen, wie z.B. die AZUR, die mit verschiedenen Partnern ausstellt und so das Thema ganzheitlich darstellen kann. Passend dazu wird das Thema Runderneuerung auf der TTC eine große Rolle spielen. Viele namhafte Akteure der Branche und Experten werden sich dazu auf der Messe austauschen.
Gerade das Thema Recycling ist im Reifenbereich ein Thema mit enormem Entwicklungspotenzial - innovative Konzepte zur thermischen und stofflichen Verwertung kommen hinzu und sorgen für neue Impulse und frischen Wind in der Branche.
Was wird bei der kommenden Messe anders sein als bei der im vergangenen Jahr? Oder anders gefragt: Rückt die „The Tire Cologne“ bestimmte Themenfelder stärker in den Fokus als bisher? Verliert umgekehrt das eine oder andere dafür an Bedeutung?
Riedeberger: Die Aufgabe der THE TIRE COLOGNE ist es, ein Thementreiber für die globale Reifenbranche zu sein und so wird die Messe auch Themen wie den Fachkräftemangel im Fachhandel akzentuieren. Oder dass sich der Reifenfachhandel wettbewerbsfähig aufstellen muss, um auch in Zukunft erfolgreich am Markt bestehen zu können.
Die Fahrzeuge werden technisch immer anspruchsvoller, die Zukunft ist digital und stellt auch an die Werkstätten immer höhere Anforderungen. Deshalb geben wir mit dem Themenbereich Werkstatt LIVE und den Unternehmen Hunter und Würth einen Einblick in die Werkstattanforderungen der Zukunft.
Ganz im Sinne von Wandel durch Wissen bietet der TTC als Global Knowledge Leader ein Forum für den Austausch mit renommierten Branchenexperten und namhaften Zukunfts- und Trendforschern.
Warum sollten sich gerade im Reifenhandel und -service Beschäftigte einen Besuch der Messe Ihrer Meinung nach auf keinen Fall entgehen lassen?
Riedeberger: Das Programm der TTC bietet einen ganzheitlichen Blick auf den Themenkomplex Reifen: Produkte und Innovationen, Handels- und eCommerce-Akteure, die Themenfelder Kreislaufwirtschaft und Recycling sowie Lager und Logistik werden sichtbar. Aber auch wenn die TTC im Moment noch eine eher typische B2B-Messe ist und sich immer mehr zu einem Netzwerktreffen entwickelt, hat das Ganze auch eine stark emotionale Seite. Aber wenn ich jetzt schon alles verraten würde, wäre es nur halb so spannend. Deshalb: Noch ein bisschen Geduld!